Filme zum Thema Sterben, Tod und Trauer
Wenn die Mutter stirbt – Menschen hautnah: 29.08.2013 WDR
Letzte Saison – Wenn es Zeit ist zu sterben
Das kleine Mädchen und der Tod
Prädikat besonders wertvoll
Ein kleines Mädchen spielt gerne auf dem Friedhof. Dort begegnet es eines Tages dem Tod. Aber es hat keine Angst vor ihm, sondern freundet sich an und spielt sogar mit ihm ein Spiel mit Kieselsteinen. Freundschaftlich verabschiedet sie sich von ihm. Doch schon bald wird sie ihn wieder sehen. Der 9minütige animierte Kurzfilm von Adrienne Zeidler basiert auf dem gleichnamigen Märchenspiel von Manfred Kyber und löst das schwierige Thema des frühen Todes auf eine verspielt märchenhafte Art. Die Bilder verzaubern durch raffiniert umgesetzte Stilmittel wie die sogenannte „Cutout“-Technik mit Aquarell-Zeichnungen. Der Betrachter kann dem Prozess der Entstehung des Bildes beiwohnen, sich aber gleichzeitig von der Geschichte mitreißen lassen. Ein wunderschöner abstrahierender Animationsfilm, der berühren und auch trösten kann. |
Dem Kurzfilm DIE ZEIT DAZWISCHEN gelingt es, dem emotionalen Thema über Sterben und Tod fast sachlich zu begegnen. Dabei liegt der Fokus der Erzählung nicht auf dem Leiden, sondern er bietet dem Zuschauer einen Ausweg in die tröstende Vorstellung von einem Leben nach dem Tod und einem Wiedersehen mit den geliebten Menschen. Die 9jährige Helene Schönebaum spielt ihre Rolle sehr ausdruckstark und authentisch. Hier wird ein äußerst schwieriges Thema eindrucksvoll verpackt. |
Im Himmel braucht man kein Gepäck
Hier klappt der Link nicht!
Testfahrer
Prädikat besonders wertvoll
Volkmar Kirschbaum ist ein lebensfroher, optimistisch eingestellter Mann. Dies überrascht, denn sein Lebenslauf liest sich wie ein Lexikon der Krankheiten. Ob MS, Arthrose, Herzinfarkt oder Krebs – alles das musste der 69jährige schon erleiden. Auch seine Frau hat er bereits vor Jahren verloren und so lebt er allein in seinem kleinen Häuschen, sammelt Schlüsselanhänger und fährt den ganzen Tag fröhlich in seinem Rollstuhl durch die Gegend. Florian Arndt hat Volkmar Kirschbaum begleitet und bringt seinen Protagonisten dem Zuschauer nahe als ein Ausbund an Lebensfreude, Stärke und Mutterwitz. Wenn Kirschbaum erzählt, ist man gerührt von seinen Erinnerungen und der Liebe zu seiner verstorbenen Frau. Und doch ist Arndts Film völlig frei von Sentimentalität oder Mitleid. Im Gegenteil: Man respektiert und bewundert diesen Mann, der sich jeden Tag dem Leben stellt, mit all seinen Tücken und den Handicaps, die den Spaß am Leben aber nie gänzlich verderben. Und dem wunderbaren Film ist es zu verdanken, Volkmar Kirschbaum kennen lernen zu dürfen. |
Frank Oz, Sterben für Anfänger (Komödie)
Die Trauerfeier für einen Familienvater wird, wie in der Mittelklasse Englands üblich, im Haus des Verstorbenen abgehalten. Der Gag zu Beginn: der Sarg, den das Bestattungsunternehmen zur Zeremonie überführt, beinhaltet den falschen Toten und muß nochmals zurückgefahren werden, um den Fehler zu bereinigen. Zwischenzeitlich versammeln sich die Söhne, Witwe, Bruder, Onkel, Nichten, Neffen und Freunde des Verblichenen. Ein Fläschchen mit aufputschenden, halogenen Tabletten macht versehentlich die Runde und stiftet durch die angerichteten Folgen, einige Verwirrung. Letztendlich gelingt es dem anfangs schüchternen Daniel, ganz zum Schluß eine einfühlsame Rede zu Ehren seines Vaters zu halten und damit die Trauerfeier würdig zu beenden. Britischer Humor, der es in sich hat.
(Quelle: amazon)
Isabel Coixet, Mein Leben ohne mich
Als der Arzt Ann eröffnet, sie habe Gebärmutterkrebs und nur noch einige Monate zu leben, nimmt die Hausfrau, zweifache Mutter und Trailer-Bewohnerin die Nachricht mit unnatürlicher Ruhe entgegen und teilt das tödliche Geheimnis mit niemandem. Sie erstellt stattdessen eine Liste mit Wünschen, die sie sich noch erfüllen will: Sie schreibt Geburtstagsbriefe für den 18. Geburtstag ihrer Kinder, besucht ihren Vater im Gefängnis, sucht nach einer Nachfolgerin für ihren Mann und erfährt zum ersten Mal echte Liebe.
(Quelle: Amazon)
Kay Pollak, Wie im Himmel
Der schwedische Star-Dirigent Daniel Daréus erleidet nach einem Konzert einen totalen Zusammenbruch. Die Ärzte prophezeien ihm den baldigen Tod, wenn er sein Leben nicht von Grund auf ändert. Als Daniel begreift, dass ihm sein Leben zu entgleiten droht, zieht er sich in das Dorf seiner Kindheit zurück. Obwohl ihn dort nicht nur schöne Erinnerungen erwarten, beginnt er nach und nach zu sich selbst zu finden. Er übernimmt die Leitung des örtlichen Kirchenchors und zeigt der bunt zusammen gewürfelten Gruppe von Hobby-Sängern völlig neue Wege auf, die Musik und damit auch sich selbst zu entdecken und zu finden. Doch seine Methoden stoßen nicht überall auf Anklang und bald schon sieht sich Daniel mit ernsten Problemen konfrontiert. Am Ende des Filmes steht sein in Gesang gebetteter Tod. Er stirbt umgeben von den Klängen, nach denen er so lange gesucht hat. Ein mitreißender und bewegender Film, der noch lange nachwirkt.
(BR, in Anlehnung an Amazon)
Marcus H. Rosenmüller, Wer früher stirbt ist länger tot
Der 11-jährige Sebastian will unsterblich werden, und er hat dafür einen guten Grund. Denn sonst wartet auf ihn schließlich die ewige Verdammnis als Strafe für seine Sünden. Sebastian hält sich verantwortlich für den Tod seiner Mutter, die bei seiner Geburt gestorben ist, und die gottesfürchtige Mentalität im bayerischen Provinzdort, in dem Sebastian mit seinem älteren Bruder und dem Vater lebt, ist der perfekte Nährboden für diese fixe Idee. Was sich zunächst anhört wie ein trauriges Drama um die Trauma-Bewältigung eines kleinen Jungen ist tatsächlich eine mal skurrile, mal groteske, permanent schwarzhumorige und sehr phantasievolle Geschichte von Regie-Debütant Marcus H. Rosenmüller.
Sebastians Versuche, Unsterblichkeit zu erlangen sind einerseits in ihrer kindlichen Naivität anrührend, andererseits in ihren Auswirkungen hochgradig komisch.
Ein Film, der einen Tränen weinen und lachen lässt.
(Quelle: amazon)
Nokan, die Kunst des Ausklangs
Japanisches Bestattungsritual und die Geschichte eines neuen Mitarbeiters der auf die Anzeige "Reisebegleiter gesucht" antwortet, der Textteil "in eine andere Welt" fehlte.
Dazu muß gewußt sein, das dieser Beruf in Japan lange zu den Kasten der Unberührbaren gehörte.Der Anfang des Films ist in seiner betont illusionslosen Haltung ungewöhnlich:
Die Hauptfigur, der junge Cellist Daigo Kobayashi (Masahiro Motoki), gibt seinen lange gehegten Traum, Musiker zu werden, auf und empfindet das erst einmal nicht als Verlust, sondern als Befreiung. Dabei ist Daigo kein Versager auf seinem Instrument. Er hat es immerhin bis in ein Tokioter Symphonie-Orchester geschafft – leider in eines, das kurz darauf aufgelöst wurde. Jetzt zieht er etwas planlos mit seiner liebenden und ihm treu ergeben folgenden Ehefrau (Ryoko Hirosue) aufs Land, zurück in das Haus seiner verstorbenen Mutter. Aufgrund eines Missverständnisses nimmt er eine Arbeit als Bestatter an. Kein einfacher Job und vor allem kein angesehener, weshalb er seiner Frau auch lieber nichts davon verrät. Probleme sind vorprogrammiert. Besonders weil Daigo, nicht zuletzt dank der Beharrlichkeit seines kauzigen Vorgesetzten und Mentors Ikuei Sasaki (Tsutomu Yamazaki), in der Tätigkeit als Bestatter mehr und mehr seine wahre Bestimmung erkennt. Wie nebenbei entdeckt er auch die Liebe zu seinem Instrument neu und beginnt sogar langsam das problematische Verhältnis zu seinen Eltern aufzuarbeiten. (Quelle: RW)
Halt auf freier Strecke
Frank und Simone haben sich einen Traum erfüllt und leben mit ihren beiden Kindern in einem Reihenhäuschen am Stadtrand. Sie sind ein glückliches Paar, bis zu dem Tag, an dem bei Frank ein inoperabler Hirntumor festgestellt wird.
Knietzsche – der kleinste Philosoph der Welt
Knietzsche erklärt Kindern das Sterben und den Tod.
In den drei Kurzfilmen:
Was kommt, das geht
Die letzte Reise
Schluss, aus und vorbei?
Der letzte schöne Tag
Sybille Langhoff, 40-jährige Anästhesistin, zweifache Mutter
und Ehefrau hat sich das Leben genommen. Für ihre Familie indes
muss das Leben weiter gehen, die Schule, der Job, der Haushalt, die
ganz profanen Dinge. Trauer, Selbstvorwürfe, aber auch Wut auf
Sybille sorgen für eine emotionale Gemengelage, auf die niemand
vorbereitet ist.
Heute bin ich blond
Die 21-jährige Sophie ist aufgeweckt, attraktiv und unbeschwert.
Ihrem Husten schenkt sie keine Beachtung. Auf Drängen ihrer Mutter
geht Sophie wegen ihres Hustens zum Arzt. Die Diagnose lautet Krebs in
einer sehr seltenen, aggressiven Form. Der Schock sitzt tief. Sophie
stehen 32 Wochen Chemotherapie bevor. Die Ärzte machen ihr mit
einer Überlebenschance von unter 50 Prozent wenig Hoffnung. Die
Behandlung setzt Sophie körperlich stark zu. Als ihr Haare
auszufallen beginnen, trifft sie eine radikale Entscheidung und rasiert
sich eine Glatze. Sie stürzt sich in den Kauf von Perücken
und stellt fasziniert fest: Je nach Perücke kann sie eine andere
Identität annehmen. Sophie sagt ihrer Krankheit den Kampf an und
beginnt das Leben intensiver zu fühlen als je zuvor. „Heute
bin ich blond“ basiert auf dem autobiografischen Bestseller der
niederländischen Autorin Sophie van der Stap, in welchem sie ihr
Leben nach der Krebs – Diagnose verarbeitete.